Hafer (Avena) gehört zur Familie der Süssgräser. Hafer wurde vermutlich bereits bei den Germanen und Kelten 2’000 v. Chr. angebaut. In Nord- und Mitteleuropa diente er fast zwei Jahrtausende als Grundnahrungsmittel grosser Teile der Bevölkerung. Hafer wurde meist als Mus oder Brei verzehrt. Da er einen sehr geringen Gehalt an Klebereiweiss hat (Gluten) eignet sich Hafer nicht für die Brotherstellung. Mit Beginn des 19. Jahrhunderts wurde er von Roggen, Weizen und Kartoffeln aus dem Speiseplan verdrängt.
Die heutige weite Verbreitung des Hafers liegt an zwei wesentlichen Komponenten: die Widerstandsfähigkeit des Hafers, weshalb er auch auf kargen Böden gedeiht und sein gleichzeitiger Nährstoffreichtum. Neben wertvollem Eiweiss und Pflanzenfett zeichnet sich der Hafer durch seinen Gehalt an Biotin, verschiedenen Vitaminen, Eisen, Magnesium, Zink und Ballaststoffen aus.
Glutenarmes Getreide
Hafer ist nicht 100% glutenfrei, aber sehr glutenarm und wird von Zöliakie-Betroffenen meist gut vertragen. Wichtig ist dabei, dass beim Haferanbau der Hafer nicht mit anderen glutenhaltigen Getreidesorten „verunreinigt“ wird. Menschen mit Zöliakie sollten daher auf "glutenfrei" deklarierte Haferprodukte achten. Diese enthalten garantiert weniger als 20 ppm* Gluten und befinden sich somit in einem für Zöliakie-Betroffene akzeptablen Bereich.
*20 ppm = 2 Milligramm Gluten pro 100 Gramm Lebensmittel