Dinkel ist ein enger Verwandter des heutigen Weizens und gehört auch zur Familie der Süssgräser. Zusammen mit den alten Getreidesorten Einkorn und Emmer sowie der Gerste gehört Dinkel zu den so genannten "Spelzgetreiden". Bei diesen Getreidearten ist das eigentliche Korn noch von einer Schutzhülle – der Spelzhülle oder einfach dem Spelz – umgeben, die vor der weiteren Verarbeitung erst aufwändig entfernt werden muss.
Es wird vermutet, dass Dinkel bereits vor etwa 8’000 Jahren von den Ägyptern angebaut worden ist. Später verbreitete er sich mittels Völkerwanderung bis nach Mittel- und Nordeuropa. In Europa wurde Dinkel wahrscheinlich erstmals in der Jungsteinzeit (ca. 4’000 v.Chr.) im Alpenvorland und in Südschweden angebaut. Erst im Mittelalter (500 – 1‘500 n.Chr.) wurde Dinkel in weiten Teilen der Schweiz, im Tirol, in Baden-Württemberg und Mittelfranken kultiviert. In den deutschen Anbaugebieten erhielt er den mittelalterlichen Beinamen „Schwabenkorn". Die bis heute bekannteste Fürsprecherin im Mittelalter war sicherlich Hildegard von Bingen. Im Zuge der landwirtschaftlichen Industrialisierung geriet der Dinkel zunehmend in Vergessenheit, da sich mit Weizen bis zu 40 Prozent höhere Erträge erzielen lassen als mit Dinkel. Doch erlebt der Dinkel dank der vielen guten Eigenschaften nun schon seit einigen Jahren eine Renaissance.
Verglichen mit Weizen hat Dinkel mehr Vitamine und Mineralstoffe, ist eiweissreicher, hat sehr gute Backeigenschaften und sorgt dank der Aminosäure Tryptophan, die für die Bildung von Serotonin ("Wohlfühlhormon") zuständig ist, für gute Laune!